Sonntag, 27. September 2009

gedicht

atlantische nähen,
atlantische fernen


fast bewegst du dich lautlos,
auf sohlen, barfüßig, (und auch solchem gesicht)
in mich, hinein, es geht wohl

tiefer als ich dachte, (und mit mir ans ende)
anfangs, an den urgrund, den vereinsamten, bislang recht ungeteilten, oder:
nur gestreiften;

(ich weiß nun wirklich nicht,
ob ich zu worten komm,
mir das zutraue: ein dunkler liebeston,
der sein müsste,
jetzt)

das flattrige geschehn um uns, eingefasst mit dieser pupille,
die so nötig blick schwemmt, fortschwemmt, meint sie sich ausgesetzt in einen wald,
den wir anderntags zu unserm gebiet erklärn
und unsre stimme hochkriechen lassen an stämmen,
in wipfel legen, drauf vertraun,
dass es so schon gut ist,
und dass sich drum gekümmert wird,
um wagnis. (was es leicht macht, dadurch schwer
zu er tragen ist)

und dass ich selbst nur mir geliehen bin,
und dir -

und du mir also auch,
in logisch umgekehrter folge,
nichts versprechen kannst;
was die angstamsel auf den plan ruft, den dumm eigenen,
auf den wipfel jagt

wo -
du weißt es: alles von uns gelassene liegt

und einzusammeln sucht mit ihren sängen, denen wir späteren tags
staunend lauschen, weil gerade fremdheit wieder zwischen uns herrscht,
obwohl wir der keine krone aufsetzen,
nachts rücken im bett, ihr platz verschaffen,

(weil doch,
weil doch die amsel so hübsch und unverständlich singt)

den atlantik uns ins zimmer also holen,
der uns am morgen, im erwachen,
maßlos stört, im übrigen, und da er maßlos ist;
sodass wir uns in die ahnung kleiden, dass sie leicht ist,
so sehr, die liebe,
und dadurch schwer zu er tragen.