Montag, 15. Juni 2009

gedicht




impression: abschiede/ankünfte

ich halt die wäsche, die ich ausräum, im arm;
schaukle sie, ein totes kind, das nichts zum leben erweckt.

ich wünschte,
ich wünschte

mir ein haus, wie's andere tun: wünschen.
blindheit, die anrührend ist, uns in die hand nimmt.

wie du weißt, verkümmern
die schönheiten eines kopfes einmal.
und gerade ich

altere schnell; da ist kein mädchen mehr vom boden aufzugreifen,
das sich unter dich legen ließe
mit diesem erschrockenen ausdruck im gesicht,

dass sich mir der magen umdreht
und ich die ungeborenen herausbringe, wieder und wieder,

mit den koffern, mit den wünschen.



2 Kommentare:

  1. Abschiede und Ankünfte einer Frau, voller Wünsche, andererseits gefangen in der geschlechtsspezifischen Benachteiligung unserer Gesellschaft (immer noch), beherrscht von der Dominanz der Männerwelt. In den letzten drei Zeilen jedoch läßt sich ansatzweise auch das Matriarchat erahnen. Die Frau als Gebärende, als Hüterin des Lebens mit ihren Wünschen und Träumen.

    Gern gelesen und nachgedacht:
    tjm

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  2. Für das genaue Lesen und das genaue Wirken lassen danke ich herzlich.

    Liebe Grüße,
    Connie

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