Dienstag, 21. April 2009

Rezensionen



sind zunächst einmal subjektiv und werden objektiv erst durch das Annehmen und/oder Teilen der geäußerten Meinung. Für Objektivität, ein Objektivitätsgefühl, braucht es also denjenigen, der es ähnlich sieht. Mich ärgert oft, in welch arrogantem Kleid Rezensionen daherkommen. Gerade bei Rezensionen, die sich auf Lyrik beziehen. Es scheint mir, als läge dort ein Druck des Rezensenten höher, das Komplexe, das Lyrik auch ist, vehement für eine Ganzheit nicht nur erfassen, sondern auch dringend durchsetzen zu wollen, um es "nocheinmal zu schreiben", "neu zu schreiben" und sich selbst damit darzustellen. Ein womöglicher Druck, der bei einer anderen Textgattung weniger gegeben wäre, erklärt sich der Inhalt durch eine andere Textgattung ja von allein, ist eine andere Textgattung ja Mittler. Gefreut habe ich mich erst kürzlich, erst gestern - aufmerksam geworden durch den Hinweis auf einer hiesigen Blogger-Seite einer Autorin, die auch die Verfasserin der Rezension ist - über eine Rezension, die sich über nichts stellen möchte, (was ich als selten empfinde) und sich eben ehrlich beschäftigt mit dem Thema/dem Gegenstand, der ausgewählten Lektüre; damit in jedem Fall gewinnbringend wird für den Leser der Rezension, der sich einlassen kann auf das Geäußerte, da er sich nicht erst durch eitles Aufgeblase zu einem Kern der Rezension kämpfen muss. In der Form würde ich gerne desöfteren Rezensionen lesen, sie selbst vielleicht derart auch schreiben lernen wollen. Ich vermisse meist den Respekt in Rezensionen, der darinnen zu finden wäre, lässt man dem Lesenden der Rezension offenkundig seine Mündigkeit, indem der Rezensent mitteilt, äußert, doch nicht - in eloquenter Dramatik oft - versucht aufzuerlegen. In diesen Versuchen von Rezension scheint mir immer eine Störrischkeit, ein Beharren wollen auf: "So ist das aber! Punkt und Bäh!". Ich für meinen Teil lasse mir nicht gerne von einem sich Äußernden die Zunge herausstrecken, mir Worte in den Mund schieben und bin immer wieder überrascht wie viele Rezensenten, das scheinbar für nötig befinden, um die Tatsache, dass ein Meinen immer nur ein Meinen-, nur Subjektivität sein kann, zu negieren.




1 Kommentar:

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